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Jahresmotto 2017: Nüsse
Als Nüsse bezeichnet man Schalenobst, dessen essbaren Samen von harten, holzigen Außenschalen umgeben sind. Nüsse enthalten nur wenige Vitamine, aber große Mengen Fett und Eiweiß, außerdem Kalzium, Phosphor und Eisen. Sie sind deshalb sehr wertvolle Nahrungsmittel.
  • Walnuss (Juglans regia): Die echte Walnuss ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Walnussgewächse. In dieser Familie gibt es rund 60 Arten. Die bei uns bekannteste ist die „Echte Walnuss“ und wird bis zu 160 Jahre alt und 30 m hoch. Walnussbäume sind fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Wegen ihrer schmackhaften und gesunden Früchte werden sie oft als Hausbäume gepflanzt.
  • Walnuss: Ein „wilder “Sämling trägt erst nach 5–10 Jahren Früchte. Es gibt aber auch veredelte Zuchtformen, die bereits nach zwei Jahren tragen. Ihre Kronen werden nur 4-6m breit. Ein großer Vorteil dieser Sorten ist die sichere Weitergabe ihrer guten Eigenschaften. Sie stellen keine großen Ansprüche. Am besten gedeihen sie in humusreicher, mäßig feuchter Erde auf einem sonnigen Platz.
  • Walnuss: Die Blätter sind gerbstoffreich, d.h. sie zersetzen sich schlecht und werden deshalb auch von Insekten gemieden. Die Walnuss ist ein gutes Beispiel für die biochemische Baumabwehr, d.h. der Baum gibt Hemmstoffe ab und hemmt damit andere Pflanzen zum Wurzeln. So hat man viel Platz zum Nüsse sammeln.
  • Walnuss: In der Mythologie galten Walnüsse als Speise der Götter. Die Walnüsse sind Ende September und Oktober reif, wenn die grüne Schale aufplatzt und die Walnuss heraus fällt. Sie sollten täglich aufgesammelt werden, da sie für Schimmelpilze anfällig sind. Danach die Reste der grünen Schale entfernen und trocknen und in luftdurchlässigen Säcken kühl und trocken lagern.

  • Sonnenblume (Helianthus annus L., Fam. Korbblütler): Sie kommt wie Mais und Bohne aus der neuen Welt (1596), von den Steppen Nordamerikas. Obwohl sie schon von den Indianern als Öllieferant genutzt wurde, war sie bei uns zunächst nur Zierpflanze. Die „goldenen Riesen“ gibt es als hohe und niedrige, gefüllte und einfache Züchtungen. Sonnenblumen drehen sich den ganzen Tag und wenden „ihr Gesicht“ immer der Sonne zu.
  • Sonnenblume: Sie ist ein einjähriges Kraut und wird 0,5–4,0 m hoch. Sie bildet große herzförmige Blätter und einen mächtigen scheibenförmigen Blütenstand von 6-45 cm Durchmesser. Auf dem Blütenboden stehen in spiraliger Anordnung die zahlreichen Einzelblüten. Diese besitzen jeweils einen Fruchtknoten, aus dem nach der Bestäubung der uns bekannte Sonnenblumenkern entsteht.
  • Sonnenblume: Kultur: Ab April werden die großen Samenkörner im Freiland ausgesät. Später auf 40-60 cm Abstand ausgelichtet. Die Blütezeit ist Juli bis Oktober. Die stark nährstoffzehrende Sonnenblume verlangt guten Boden und reichlich Düngung. Als Steppenpflanze ist sie bescheiden in ihren Feuchtigkeitsansprüchen, benötigt aber viel Wärme.

  • Erdbeere, Hagebutte und Mispel: Diese drei Früchte gehören zu den Sammelnussfrüchten. Sie bilden Nüsse, die nur teilweise essbar sind. Bei der Erdbeere sind die Nüsschen außen an der Frucht als kleine grüne Punkte erkennbar und werden mit gegessen. Bei der Hagebutte sitzen die kleinen Nüsschen im Inneren der Frucht und werden zu Hagebuttentee verwendet. In der Mispel sitzen 5 kleine Nüsse im Fruchtfleisch. Diese sind nicht für den Verzehr geeignet, das Fruchtfleisch kann roh gegessen werden.
  • Weitere Nüsse: Eine weitere Klassifizierung ist der Nussfruchtverband. Dazu gehören die Maulbeeren und die Brotfrucht. Die, in der alten Färbepflanze, den Färberwaid enthaltenen Samen verfärben sich schwarzviolett. Auch sie gehören ebenfalls zu den Nüssen.

  • Haselnuss (Corys avellana): Der in Europa bis nach Kleinasien weit verbreitete Haselstrauch diente schon in frühesten Zeiten mit seinen ölhaltigen Samen als Nahrungsmittel, wurde aber erst im 17. Jh. in größerem Maßstab kultiviert. Die Zuchtformen der Haselnusssträucher stammen fast alle von unserer heimischen Waldhasel ab.
  • Haselnuss: Der Strauch braucht etwa 3-4 m Platz und mag feuchten Boden. Als Hecken wirkt die Bluthasel mit ihren dunkelroten Blättern sehr gut. Der Strauch bringt alljährlich an der Basis vorausgegangener Sprosse neue Triebe hervor. Haselnüsse werden vom Wind bestäubt, brauchen aber einen Partner zur Befruchtung. Durch Auslichten und Rückschnitt werden die Haselnusssträucher in fruchtbarer Form gehalten.
  • Haselnuss: Die einhäusige Pflanze trägt männliche und weibliche Blüten. Nach Windbestäubung folgt erst Wochen später die Befruchtung und bis zum Herbst entwickeln sich die einsamigen Nüsse. Der in die äußere holzige Schale eingeschlossene Samen besitzt eine dünne braune, den Samen/Nuss anliegende Samenschale.

  • Muskatnuss (Myristica fragrans): Der Muskatnussbaum ist auf den Banda-Inseln und den Molukken beheimatet. Sein Samen liefert ein Gewürz, das bis ins hohe Mittelalter durch arabische Händler nach Europa gelangte. Heute wird der Baum in Indien sowie in Mittel- und Südamerika angebaut. Er benötigt feucht-heiße Klimabedingungen.
  • Muskatnuss: Der immergrüne Muskatnussbaum kann bis zu 20 m Höhe erreichen, wird aber in Kultur meist niedrig gehalten. Nach der Bestäubung entsteht eine pfirsichartige Frucht mit fleischigem Gewebe um den Kern. Diese Frucht springt auf, ähnlich wie bei der Walnuss.
  • Muskatnuss: Der einzige Same ist von einem roten Samenmantel umhüllt. Der Samen wird getrocknet bis die Kerne in den Schalen klappern, und danach geknackt. Die Kerne werden in Kalkmilch getaucht. Das ist die uns bekannte Muskatnuss. Aus kleinen oder beschädigten Muskatnüssen presst man das Öl, die Muskatnussbutter, die für Salben und Pflaster eingesetzt wird.

  • Esskastanie/Marone (Castanea sativa): Die Esskastanie ist in Südeuropa weit verbreitet, findet sich aber auch in anderen Erdteilen. Die Römer brachten die Esskastanie nach Germanien und Britannien. Ihre Früchte reifen allerdings nur in warmen Regionen, in denen auch der Wein gedeiht.
  • Esskastanie/Marone: Der bis 35 m hohe Baum trägt länglich ovale Blätter und bildet beutelförmige Nüsse mit einer sehr stachligen Hülle, wie bei der Rosskastanie.
  • Esskastanie/Marone: Esskastanien schmecken roh mehlig, gewinnen aber beim Kochen einen süßlichen Geschmack. Sie dienen in Gemüseform als Beilage zu Wild. Oft werden sie auch geröstet. In dieser Form kann man sie zuweilen als „Maronen“ von Straßenhändlern kaufen.

  • Kürbiskerne: Die Samen der Kürbisse werden umgangssprachlich als „Kerne“ bezeichnet. Die Kürbiskerne in den uns bekannten Kürbissen, wie Hokkaido, sind mit einer Schale umhüllt. Die Kürbiskerne, die wir kaufen können, sind ohne Schale. Kürbissorten mit diesen Kernen sind spezielle Züchtungen, bei denen der Kürbiskern ohne Schale wächst, so dass er für den Verzehr nicht mehr geschält werden muss.
  • Kürbiskerne: Eine bekannte Sorte ist der Gleisdorfer Ölkürbis. Hier handelt es sich um einen rankenden Samenkürbis, dessen 3–7 kg schwere Früchte reif geerntet werden. Die nussig schmeckenden Kürbiskerne haben keine Schale und sind dadurch direkt zum Verzehr geeignet. Sie werden als Prostata–Heilmittel verwendet. Das Fruchtfleisch ist essbar.

  • Pistazie (Pistacia vera): Die Echte Pistazie ist in West- bis Zentralasien beheimatet und wurde schon vor 4000 Jahren in Assyrien in Kultur genommen. Sie kam um die Zeitwende durch die Römer in den mediterranen Raum.
  • Pistazie: Der bis 10 m hohe Laubbaum ist zweihäusig, kann über 100 Jahr alt werden und fruchtet auch bis in dieses Alter. Die Nuss dient ihrer grünen Farbe wegen zur Verzierung von Gebäck und wegen des Mandelgeschmacks zur Aromatisierung von Wurstwaren (Mortadella), Speiseeis und Konfekt. Die eiweiß- und fettreichen Nusssamen werden als Schalenobst meist gesalzen gegessen.

  • Buchweizen (Fagopyrum esculentum): Der Buchweizen wird gelegentlich als Getreide bezeichnet, obwohl er nicht zu den Gräsern gehört. Ursprünglich in Südchina im 2. Jh. v. Chr. domestiziert, gelangte er mit den Mongolen im 14 Jh. nach Mitteleuropa.
  • Buchweizen: Er wird bis 60 cm hoch und trägt herzpfeilförmige Blätter, die sehr gut im Salat schmecken. Die Pflanze ist anspruchslos und bietet eine schnelle Blatternte. Aus den weißen bis rosafarbigen nektarreichen Blüten (Bienentrachtpflanze) gehen rotbraune, dreikantige 5 mm lange Nüsse hervor. Sie erinnern an Bucheckern, daher den Namen Buchweizen. Diese Samen werden gern zu Grütze, Grieß und Mehl verarbeitet und dann zu Pfannkuchen verbacken.

  • Macadamia Nuss – Australische Haselnuss (Macadamia integrifolia): Die Bäume in Australien werden 15 m hoch, tragen ledrige, immergrüne Blätter, aus deren Achseln im Frühjahr bis zu 30 cm lange hängende Trauben mit cremeweißen Blüten hervorgehen. Nach einer Insektenbestäubung reifen grüne 3 cm dicke Balgfrüchte heran. Sie trocknen und die Außenschale platzt auf und gibt den 2cm dicken, von einer ungewöhnlich harten Samenschale umgebenen Samen frei.
  • Macadamia Nuss: Nach der Ernte entfernt man maschinell die äußere grüne Hülle, trocknet die Samen auf 3,5% Wassergehalt und bricht sie mit einer speziellen Knackmaschine auf. Die Samen/Nüsse werden meist geröstet und gesalzen gegessen. Zudem wird ein sehr hochwertiges Speiseöl gewonnen. Macadamia ist neben Pecan das fettreichste Samenobst. Der Samen/Nuss enthält bis 78% Fett.

  • Cashew, Kaschubaum (Anacardium occidentale): Der immergrüne, kleine Baum stammt aus dem nördlichen Amazonasgebiet und wurde in vielen tropischen Ländern eingeführt und auf Plantagen kultiviert. Aus den zahlreichen gelblich bis rosenroten Blüten entwickeln sich nur einige zu einer nierenförmig gekrümmten Nussfrucht. Diese sitzt an einem birnenförmigen Fruchtstiel, der als Kaschuapfel oder Cashewapfel bezeichnet wird.
  • Cashew, Kaschubaum: Der Cashewkern, den wir kennen, muss für den Verzehr erst durch Dampfdestillation von einer giftigen Ölschicht befreit, dann getrocknet und geschält werden. Danach wird er hitzebehandelt und die dünne Samenschale entfernt. Bevor er als Knabberkost genossen werden kann, wird er wieder leicht befeuchtet.

  • Mandelbaum (Prunus dulcis): Der Mandelbaum stammt ursprünglich aus Mittel- bis Südwestasien und ist seit alters her eine Kulturpflanze des östlichen Mittelmeerraumes. Er liefert mit den Samen seiner Steinkerne ein Obst, das roh und als Backzutat genutzt wird. Je nach Gehalt an Bittermandelöl unterscheidet man bittere Mandeln und süße Mandeln. Daneben gibt es auch eine als Krachmandel bezeichnete Sorte, deren Steinschale zerbrechlicher ist als bei den anderen beiden.
  • Mandelbaum: Der Mandelbaum ist wärmeliebend und frostempfindlich und hat oft schon im Februar viele weißlich-zartrosa Blüten. Es entwickelt sich zu einer samtig behaarten grünen Steinfrucht mit einem sehr harten Steinkern. Der Samen ist die uns bekannte Mandel, die noch von einer dünnen braunen Samenschale umgeben ist.

  • Hanf (Cannabis sative L.): Die Hanfpflanze ist in erster Linie ein Faserlieferant. Als Nebenprodukt erntet man die Früchte, kleine, runde Nüsse, die wegen ihres Fettgehaltes von über 30 % zur Ölgewinnung gemahlen und gepresst werden.

  • Erdnuss (Arachis hypogaea L.): Schon vor 2000 v. Chr. wurde die Erdnuss in den Anden Boliviens angebaut. Im 16 Jh. gelangte sie durch den Sklavenhandel nach Afrika, wo sie angebaut und zu einer viel genutzten Frucht wurde. Seit die Erdnuss als Ölfrucht mehr und mehr gefragt ist, hat sie sich über die Tropen und Subtropen in der ganzen Welt ausgebreitet.
  • Erdnuss: Die Erdnusspflanze benötigt viel Wärme, Feuchtigkeit und lockeren Boden. Bei uns ist der Anbau im Hochbeet zu empfehlen, wo zufriedenstellende Erträge erwartet werden können. Das einjährige Kraut mit langer Pfahlwurzel hat gelbe Schmetterlingsblüten, die nur wenige Stunden geöffnet sind und nach vollzogener Selbstbestäubung welken. Die Entwicklung der Erdnuss dauert 4-5 Monate.

  • Colanuss (Cola nitida, Cola verticillata und Cola acuminata): Diese Pflanze ist nahe mit dem Kakao verwandt und wurde 1591 erstmals beschrieben und kam Ende des 19. Jh. nach Europa und Amerika. Colasamen wurden als Kräftigungsmittel in Form von Colawein und Colaschokolade eingeführt.
  • Colanuss: Wie der Kaffee den Europäern und Amerikanern so dient der coffeinhaltige Samen der Colanuss vielen Afrikanern als Anregungsmittel. Er wird gegen Hunger, Durst und Müdigkeit oder zum Genuss gekaut. Die Bäume blühen erstmals mit 7 Jahren und liefern bis zu 100 Jahre volle Ernten. Die Weltproduktion beträgt pro Jahr ca. 200 000t.
  • Colanuss: Beim Kauen der Samen verändert sich der anfänglich bittere Geschmack infolge Stärkeverzuckerung durch Speichel und wird süß. Gleichzeitig wird das gebundene Coffein freigesetzt und entfaltet seine anregende Wirkung. Die Samen werden bis zu einer Stunde gekaut und dann ausgespuckt. Heute spielen Colanüsse/Colasamen als Bestandteil von Erfrischungsgetränken, deren Name schon mit der Bezeichnung Cola verbunden ist, eine wichtige Rolle.

  • Nüsse: Das war unser Exkurs zu den Nüssen. Vielleicht haben die Infos dazu beigetragen, dieses Schalenobst besser schätzen zu lernen, denn Nüsse gehören zu den sehr wertvollen Nahrungsmitteln. Sie enthalten große Mengen an „gutem“ Fett und Eiweiß, sowie Kalzium, Phosphor und Eisen.
24.12.2017